Vor einigen Wochen habe ich einen Kurs besucht, in dem wir gelernt haben, aus Blüten und Pflanzenteilen Farben herzustellen. Seitdem lässt mich dieses Thema nicht mehr los und ich bin ununterbrochen dabei, dem Herbst die Farben zu stehlen. Das geht im Moment noch mit blühenden Pflanzen wie Goldrute, Dahlien, Ringelblumen, aber auch mit Gemüse wie Blaukraut und Roter Beete.
Viele Blüten ergeben trotz ihrer Strahlkraft als Pflanze nur eine braune Farbe. Dafür überraschen andere mit unerwarteter Brillianz und Farbintensität. Besonders hat es mir das knallige Orange einer Dahlie angetan (Orange ist ja eh die beste Farbe der Welt :-D ). Die Farben habe ich entweder durch Auskochen unter Zusatz von Alaun oder durch Auspressen hergestellt. Mörsern geht prinizpiell auch, aber mein Mörser ist der Aufgabe nicht sehr gut gewachsen. Die Farben halten sich im Kühlschrank nur einige Tage, können aber praktischerweise eingefroren werden. So kann man sich eine ganze Farbpalette über die Jahreszeiten sammeln. Auf den Bildern seht ihr, wie es während einer Kochsession aussieht, wie die ersten Farbmuster ausfallen und wie sich eine Schublade des Gefrierschranks langsam füllt. Oft sehen die Farben im Glas irgendwie matschig und unspektakulär aus und entfalten ihre Leuchtkraft erst auf dem Papier. Wichtig ist, dass zum Malen säurefreies Papier benutzt wird, Pflanzenfarben reagieren hochempfindlich auf eine Änderung des ph-Milieus, schlagen ins Blaue, Rote oder Bräunliche um. Ihre Lichtfestigkeit wird dadurch massiv heruntergesetzt. Da es sich ja um natürliche Farben handelt, sind sie auch auf Papier nicht für die Ewigkeit lichtfest. Wenn ihr selbst ausprobieren wollt, wie man Farben aus Pflanzen herstellt und die ersten Malversuche damit starten wollt, könnt ihr gerne einen Workshop bei mir buchen. Besonders geeignet ist der Kurs auch für Kinder. Comments are closed.
|
Archive
December 2019
Hier geht's zum
|